Im Land der Pharaonen


Wie der junge Goethe (Bild) gehöre ich zurzeit zu den Vielreisenden. Im Gegensatz zu Goethe, dessen überragenden Talente natürlich viel vielseitiger waren als meine Wenigen, pflege ich eine viel höhere Reisegeschwindigkeit mit trotzdem viel weniger Strapazen.

 

Nichts desto trotz bin ich nun also wieder unterwegs. 


Pyramiden

 

Was sucht man im Land der Pharaonen? Alte Steine, am liebsten zu grossen Haufen geschichtet. Was mich überrascht hat war, dass diese Pyramiden von Wohnsiedlungen umgeben sind. Sie stehen zwar in einem riesigen Freigelände, aber in der Ferne sieht man immer Wohnhäuser. Interessant ist auch die immer scharfe Abgrenzung zwischen Wüste und grünen Siedlungen. Das ist aber vermutlich daher abzuleiten, das die Wüste in der die Kairoer Pyramiden nicht in einer Sandwüste.


Kairo Innenstadt

 

 

Heute stand der Besch von Moscheen und der Altstadt Auf dem Programm. Wer den Ausführungen unseres Führers genau zugehört hat ist jetzt Experte über den Bau von Moscheen.

 

 

Mir hat vor allem die Wanderung durch die Altstadt gefallen. Da kommen Erinnerungen an die Geschichten aus tausendundeiner Nacht hoch. Hier funktionieren noch die wirtschaftlichen Mikrokosmen noch jeder kennt jeden. Vernetzt sind aber die Leute auch wie bei uns, über das Smartfohne.


Luxor

Früh aus den Federn, auf den Flugplatz eilen, oh wie hasse ich Flughäfen, ein Wasser trinken, landen, Gepäck holen, in den Buss einsteigen und ab zu den ersten Tempeln. Der Tempel von Karnak ist eine riesen Anlage von Säulenhallen Obelisken und Pylone. Alles wurde wie immer von unserem persönlichen, ägyptischen Reiseleiter Ali, welcher das studiert hat und selbst bei Ausgrabungen mitgearbeitet hat, auf das ausführlichste erklärt. Nach dieser Reise wird ein jeder von uns den Doktortitel für Ägyptologie in zwei Semestern schaffen.

 

Dann nahte die Rettung. Mittagessen und Kabinenbezug auf dem Schiff. Nach einer Erholungspause ging es dann gegen Abend zu einer Kutschenfahrt durch die eindämmernde Innenstadt von Luxor. Das war etwas vom Besten, was ich schon je erlebt habe. Je dunkler es wurde, je enger die Gassen durch die uns unser Kutscher fuhr. In der Stadt pulsierte Feierstimmung weil hier ja das Wochenende Freitag Samstag ist. Anschliessend besuchten noch einen beleuchteten Tempel in der Stadt.


Theben West und Beginn der Fussfahrt

 

 

Ausschlafen gab es auch heute nicht. Vor der Abfahrt des Schiffes lag noch viel Programm. Zuerst gins es ins Tal der Könige. Die bizarre Landschaft ist wohl die trockenste Wüste, welche ich je gesehen habe. Nur harten Kalkstein, keine Chance für irgendwelches Leben. Hier liegen sie also, die Grabstätten, der Pharaonen der Nachpyramidenzeit. Wobei der Erste welcher sich hier eine Grabstätte bauen lies, gesagt haben soll, warum soll ich mir eine Pyramide bauen, wenn mir mein Gott so eine Pyramide baut. Seine Grabstätte liegt wirklich unter einem Berg der aussieht wie eine Pyramide.. Danach ging es zum Hatschebsut-Tempel und zu guter Letzt ins Tal der Könige.

 

 

Kurz nach unserer Rückkehr auf unser Schiff, legten dieses ab und ich genoss eine Flussfahrt auf dem Palmen besetzten Ufer und den kargen Kalkbergen dahinter. Zwischendurch versuchten uns noch fliegende Tuchhändler mit kleinen Botten, uns noch weiteres Geld aus den Taschen zu ziehen. Ihre nautische und wurftechnische Leistung imponierte mir aber sehr.


Auf dem Nil

Obwohl wir auf dem Schiff wohnen ging es heute Morgen zuerst mit dem Pferdefuhrwerk los, zum Besuch des Horus-Tempel in Edfu. Dieser ist nahezu  unbeschädigt. Das gedämpfte Licht im Inneren liess uns die ursprüngliche mystische Atmosphäre eines ägyptischen Heiligtums erahnen.

 

Danach ging es wieder zum Schiff und auf den grünen Nil. Dort bemerkte ich das mir mein Handy fehlte. Durch Rückbesinnung kam ich zum Schluss, dass ich es vermutlich bei der hier an den Kulturstätten unvermeidlichen Sicherheitskontrolle liegen gelassen habe. Ich erzählte mein Missgeschick unserem Reiseleiter. Dieser diskutierte mein Problem mit den Leitern von anderen Reisegruppen. Der Reiseleiter einer französischsprachigen Reisegruppe sagte dann dass er dort ein Handy gesehen habe und diese dem Polizisten der Sicherheitskontrolle übergeben habe. Eine Nachfrage bei der Polizei ergab, dass sie ein gefundenes Handy hätte. Zur Identifizierung musste der Reiseleiter auf mein Handy anrufen. Die Polizei sah dann auf dem Display meines Handis den Anrufversuch des Reiseleiters und wird mir mein Handy morgen in Assuan wieder zurückgeben.

 

Im Laufe des Nachmittag hielten wir doch in in Kom Ombo an, wo uns das Doppelheiligtum von Sobek und Haroeris erwartete. Nebst den obligaten alten Steinen hatte es einen Nilometer (Wasserstandsanzeige) und ein kleines Museum mir mumifizierten Krokodilen.

 

 

 

 


Assuan

Assuan ist sicherlich die malerischste Stadt Ägyptens. Wir besichtigten den mächtigen Nasser-Staudamm vielleicht das  wichtigste moderne Bauwerk des Landes und bewunderten im Steinbruch einen gigantischen unvollendeten Obelisken aus

der Pharaonenzeit.

 

Als wir nach dem Mittag zum Schiff zurückkehrten konnte ich auch mein vermisstes Handy in Empfang nehmen.

 

Später erhilten wir dann einen Crashkurs in der Papyrusherstellung. Zu den Höhepunkten Ägyptens gehört der Besuch der Insel Agilkia, die heute den Isis-Tempel von Philae beherbergt. Hier hörten wir auch, was es mit Isis und Osiris auf sich hatte. Schließlich unternehmen wir noch eine kurze Fahrt auf dem Nil zur Kitchener

Insel und besuchten den Botanischen Garten.

 

Auf dem Rückweg legte unser Segelboot noch an einem Ort an, wo wir Nubischen Kaffee geniessen konnten.  


Abu Simbel

 

 

Es war noch lange Dunkel, als wir mit unserem Kleinbus in die Wüste aufbrachen. Dafür war der Touristenmagnet Abu Simbel noch nicht überloffen. Es ist bewundernswert was hier vollbracht wurde. Der ursprüngliche Standort des grössten Gebäudes Nubiens lag ursprünglich deutlich tiefer an einem Platz der heute im Stausee liegt.

 

 

Die Rückreise bescherte uns dann noch die  nebenstehende Fata Morgana.


Wieder in Luxor

Wieder mitten in der Nacht fuhren wir zum Bahnhof und nahmen den Zug nach Luxor. Die Reise wahr angenehm er die meisten bekamen davon wegen Schlafmangel nicht allzuviel mit. Unser erste Klasse Wagen war vermutlich indischer Bauart und fand sich mit der nicht im topzustand befindliche Fahrbahn gut ab.

 

Damit wir nicht vergessen was Tempel besuchten wir noch den Totentempel Ramses III., der zu den

besterhaltenen Bauten Ägyptens gehört und uns einige Informationen über den Umgang der Pharaonen mit der Geschichte gibt. Schließlich besuchten wir noch einige

prächtigen Beamtengräber.


Um die schlechte Angewohnheit des früh Aufstehens weiter zu Pflegen, setzten wir heute noch einen drauf. Um drei Uhr dreissig standen wir auf um mit dem Heissluftballon von Theben West Richtung Osten über die Stadt Luxor zu fliegen.

 

Danach gab es Frühstück, um dann sofort nach Dendera, wo sich der Tempel der Hathor aus der Römerzeit befindet weiterreisen. In diesem Tempel konnten wir das erste Mal über Treppen aus der Bauzeit bis auf das Dach zu gelangen.

 

Zum Abschluss unserer Studienreise erwartete uns das Museum in Luxor, das einige höchst interessante Schätze aus Tempeln und Gräbern des alten Theben in einem angemessenen Rahmen präsentiert. 

 

Zum Abschied gab es vom Organisator noch einen Kuchen.


Noch früher als gestern durfte ich heute für den Rückflug aufstehen. Dafür genossen mich die vielen Kontrollen auf dem Flug bis zum äussersten mit immer neuen Ideen was man im Flugzeug so alles nicht haben darf. So musste ich meine Taschenlampe so weit zerlegen, dass ich den Akku der aufladbaren Lampe getrennt mitführen konnte. 

 

Der Schluss daraus ist, dass ich das Wort Flughafen für das nächste aus meinem Wortschatz streiche.