Island 2021


Ja es beginnt wie meistens mit dem Einstieg in den Bus in Büsingen. Die Reise nach Frankfurt nach dem Bahnstreik war beinahe so problemlos, wie eine Bahnreise in der Schweiz. Die Züge verkehrten pünktlich. Wäre nicht noch die Türstörung in Mannheim gewesen, welche uns zehn Minuten Verspätung einbrachte, wäre ich sogar noch pünktlich am Bahnhof des Flughafens Frankfurt angekommen.

 

Auf der Suche nach dem Coronatestzentrum bei welchem ich einen Antigentest bestellt hatte, welcher Island auch von geimpften verlangt, stellte ich fest, dass dieser Flughafen der am verwirrlichsten ausgeschilderten, der drei (oder auch mehr) Flughäfen, welche ich mittlerweile kenne, ist.

 

Froh war ich dann, als ich dann in meinem Hotel ankam.

Am Sonntag begab ich mich also unheimlich frühzeitig (drei Stunden vor Abflug) wieder auf den Flughafen. Ich dachte wenn ich bei Eröffnung des Checkings da wäre, erspare ich mir das Anstehen. Als ich also in die Halle kam stellte ich eine  gut hundert Meter lange Menschenschlage fest, welche an einem noch nicht beschrifteten Schalter endete. Wie sich herausstellte, war das der Schalter der Icelandair. Als ich das sah, fasste ich den Entschluss mir das nicht anzutun. Ich suchte mir also einen Sitzplatz mit Sicht auf die Schlange. Ich nahm mir vor erst aufzustehen, wenn die Schlange nur noch zehn Meter lang sei. 

 

Zweieinhalb Sunden später war es dann so weit. Der Airlinemittarbeiter kontrollierte in aller Ruhe meine Buchung mit falsch geschriebenem Namen (Buchung über Reisebüro / mache ich nächstes mal wider selbst), meinen Covidtest mit nur einem Vornamen, der Bestätigungscode über das von mir ausgefüllte Onlineanmeldeformular der isländischen Covidbehörde und den Antigentest. Fünfundzwanzig Minuten Vor Abflug machte ich mich dann auf den Weg Richtung Gate. Bei der Sicherheitskontrolle war wieder etwas Schlange stehen angesagt. Am Gate herrschte grosse Freude über mein Erscheinen. Ich war der Drittletzte. Eine Minute nach Startzeit betrat ich das Flugzeug und drei Minuten später rollten wir zu Piste.

 

 

 

Das nebenstehende Bild war dann der erste Blick auf die Insel auf der ich mich nun befinde. 

 

 

Island empfing mich dann nach den bürokratischen Covidhürden mit einem ultrafeinen Nieselregen und machte mir klar, dass der diesjährige schweizer Regensommer genau die richtige Vorbereitung auf diese Reise war.

 

 

Die nachfolgenden Bilder zeigen meine ersten Eindrücke eines für mich neuen Landes. Dieses Land ist immerhin so gescheit, seinen internationalen Flughafen soweit ins Niemandsland zu verlegen, dass es niemanden stört

 

 

Morgen beginnt dann die Rundreise.


Montag: Steigendes und fallendes Wasser

Dieses nette Fahrzeug wird meiner Reisegruppe und mir dieses geheimnisvolle Land näherbringen. Das selbe Ziel hat auch unsere Reiseleiterin, welche zwar erst drei Jahre ganzjährig hier wohnt, aber schon vorher seit Jahren den Sommer hier verbrachte, aber aus Österreich stammt.

 

Nach dem Frühstück trafen wir uns mit der Reiseleitung und fuhren zum Geothermalgebiet Haukadalur mit den berühmten Geysiren.


Soweit die steigenden Wasser. Von nun an geht es mit ihnen bergab.

 

So geht es zum imposanten Wasserfall Gullfoss, der über mehrere Stufen in eine tiefe Schlucht fällt.

Das man Wasserfälle nicht nur von vorne betrachten kann, beweist der Wasserfall Seljalandsfoss, hinter dessen Wasserschleier man entlangwandern kann.

Nachher besuchten wir den 60 m hohen Wasserfall Skogafoss.

Zum Hotel war es dann nicht mehr weit.

 

Für alle die noch nicht alles Wissen eine kleine Randbemerkung. Auf dem Hinflug fragte ich mich, zu welchem Kontinent gehört eigentlich Island. Besiedelt wurde es ja anfänglich von den Norwegern. Geografisch liegt es in der Nähe von Grönland. Für die Isländer ist es egal. Sie wollen eigentlich zu keinem Kontinent gehören.

 

Die Wirklichkeit ist noch interessanter. Die Insel liegt auf beiden Kontinentalplatten. Dort wo die beiden Platten aufeinanderstossen ist der Landstrich mit den heissen Quellen und den Geysiren.

 

Weiteres Morgen


Dienstag: Zusätzlich gibt es auch nicht fallendes Wasser

 

 

 

Ich für meinen Teil bin froh, dass mir dieses Wasser in der Form von tausendjährigem naturpoliertem Gletschereis nich auf die Füsse gefallen ist.

 

 

Doch nun wieder der Reihe nach. Nach dem Frühstück führte uns der Weg zu Europas größtem Gletscher, dem eindrucksvollen Vatnajökull. Im Skaftafell-Nationalpark unternahmen Sie eine anderthalbstündige Wanderung zum Wasserfall Svartifoss. 

 

 

Anschließend ging weiter durch das Sandergebiet Breidmerkursandur zur Gletscherlagune Jökulsarlon. Die Bootsfahrt in der Lagune zwischen den treibenden Eisbergen ist beeindruckend. Indem das Boot ein Amphibienfahrzeug war ging mir ein Kindheitstraum in Erfüllung. Schon immer wollte ich mit so einem Vehikel zu Lande und zu Wasser unterwegs sein.

Die Lagune in die dieser Gletscher kalbt ist hinten am Gletscherende am Tiefsten. Der vordere Teil ist mit Geschiebe aufgefüllt und nur so tief, dass das Wasser abfliessen kann. Da werden nun die Eisberge so lange gestaut, bis sie so klein sind, dass sie keine Titanics mehr versenken können. Klever wie die Natur das macht.

Nachher ging es wieder der Küste nach zurück. Immer wieder sah man dabei Teile des zweitgrössten Gletschers der Welt. Dies vor allem weil das Wetter zunehmend aufklarte.


Mittwoch: Off-Road

 

 

Ja unser Bus und sein Fahrer kamen heute voll auf ihre kosten.

 

 

Aber gehen wir der Reihe nach. In Kirkjubaejarklaustur verliessen Wir die Ringstrasse in Richtung Hochland. Über eine Schotterpiste erreichten wir, mit kleinen Flussdurchquerungen, die Feuerspalte Eldgja und

das farbenprächtige Liparitgebirge Landmannalaugar, eine der schönsten Landschaften Islands. Dort stand dann wieder eine kleine Wanderung an.

 

 

Die landschaftsprägenden Rhyolith-Berge sind für ihre unglaublichen Farben weltberühmt. Die Fahrt dorthin durch unzählige Furten und wildeste Landschaften war eindrücklich.

Hier gab es dann wieder eine Wanderung. In dem Gebiet gibt es viele heisse Quellen.

An den Ausläufern des Vulkans Hekla entlang fuhren wir in das Tjorsa-Tal, wo wir dann übernachteten.

 

 

 

Ich hoffe dass uns das Reisebüro nachträglich keinen Abenteuerzuschlag verrechnet, aber ein recht grosser Stein der zwischen den Zwillingsrädern hinten eigeklemmt war, verschaffte uns noch einen ungewollten Zwischenstopp. Aber die vereinten Kräfte bestehend aus Reiseleiterin, Fahrer und einigen Passagieren konnten wir das Problem lösen.

 

 

 


Donnerstag: Wüsten in denen man nicht schwitzt

Auf der Hochlandpiste Sprengisandur

fuhren wir, durch schwarze Lava- und Aschewüsten – Islands größter Einöde–, die Gletscher

Hofsjökull und Vatnajökull immer im Blick. Lieder und Volkssagen berichten von der unheimlichen

Atmosphäre, von Trollen und Elfen, die auch heute noch im Hochland ihr Unwesen treiben sollen.

 

Die ersten drei Bilder zeigen einen Platz, an dem Bimsstein abgebaut wird. Bimsstein ist sehr feinporig und leicht. Er wurde früher viel zur Hornhautentfernung gebraucht. Man kann aber auch gut isolierende Baustoffe daraus herstellen.

 

Was diese Wüste von anderen Wüste unterscheidet ist der Umstand, dass sie von Wasserläufen aus Quellwasser oder Schmelzwasser von Gletschern durchzogen ist. Wenn die Bodenverhältnisse stimmen und Wasser vorhanden ist, hat es auch immer wieder grüne oder manchmal auch grellgebe Pflanzenflächen.

 

Die Strassen sind wegen der häufigen Furten, deren Untergrund meist aus lockerem Kies besteht, nur mit allradgetriebenen Fahrzeugen passierbar.

 

Bevor wir wieder die Zivilisation erreichten, hielten wir am Wasserfall Aldeyjarfoss mit seinen

skurrilen Basaltsäulen und machten wieder einmal einen kleinen Spaziergang

Ich bin da mit einer tollen Reisegruppe unterwegs. Ich bin der einzige Schweizer. Alle anderen sind aus dem grossen Kanton. Mit diversen Herren lässt sich auf hohem Niveau hervorragen über die diversesten Dinge diskutieren.


Freitag: Mückensee und das Innere der Erde

 

 

 

Nach dem Frühstück unternahmen Wir einen Ausflug zum Naturparadies Myvatn. Die Vogelvielfalt, die Vegetation und die Lavaformationen machen das Myvatngebiet zu einem Paradies für Naturliebhaber. Zu diesem Naturgebiet gehört auch der Mückensee. Warum der so heisst seht ihr auf dem Bild neben an.

 

Im Geothermalgebiet von Namaskard, wo es brodelnde Schlammquellen und dampfende Erde gibt, zeigt sich die Natur in prächtigen Farben. Ein Spaziergang führt durch die bizarren Lavaformationen von Dimmuborgir zum Krater Hverfall. 

Riechen könnt ihr an diesem Auspuff der Erde nicht. Wer will kann aber etwas zuschauen. 

 

Nach dem wir genug geschwefelt waren, erkletterten wir noch einen Aschenvulkan. 

 

Die heissen Dampfaustritte werden in dieser Gegend auch zur Energiegewinnung genutzt.



Island 2021 - Samstag: Ja, es wohnen auch Menschen hier.

 

 

Ja, der Tag begann, wie schon, wie schon manches mal, wieder mit einem Wasserfall los.

 

 

Es war der Godafoss, der „Wasserfall der Götter“. Er heisst so, weil der dort lebende und dazu ernannte Religionsführer beschloss, das Island zu christlichen Glauben wechseln sollte. Er soll als Zeichen dafür, seine bisherigen Götzenstatuen über diesen Wasserfall hinunter geworfen haben.

 

 Nach einer Rundfahrt durch Akureyrin, der Stadt mit den herzlichsten Rotlichtern der Welt,  besuchten wir den Ort Skagagafjördur, die Hochburg der Islandpferdezucht.

 

Danach besuchten wir den Bauernhof Glaumbaer. Das ist ein Freilichtmuseum. Der Hof ist ist in Torfrasenbauweise errichtet und mit passenden Utensilien ausgestattet. Diese Bauweise war im 18. und 19. Jahrhundert auf Island üblich.


Sonntag: Gegessen und getrunken

 

 

 

 

 

 

 

Heute umrundeten wir die Snæfellsnes-Halbinsel, ein erloschenes Vulkangebiet, das von einer mächtigen Eiskappe überragt wird - für Jules Verne der Eingang zum Mittelpunkt der Erde. An der südlichen Küste mit den Fischerdörfern Hellnar und Arnarstapi erwarteten uns bizarre Felsformationen und markante Vogelklippen. 

 

In Bjarnarhöfn besuchten wir auch noch das Haifischmuseum. Nebst einer anschaulichen Zahl schöner Ausstellungsgegenständen und einem Dokumentarfilm über die Jagd nach diesen Tieren kann man auch die Umkehr der üblicherweise bekannten Nahrungskette erleben. Hie können Menschen Haifischfleisch degustieren. Dank dem guten Brantevin der dazu gereicht wurde, brachte ich mein Stück hinunter. Für meine Seite habe ich mich entschlossen, egal in welcher Nahrungskette, Begegnungen mit Haifischen auf sichere Distanzen zu beschränken.

Der Besuch in diesem Museum gab mir zusätzlich die Gelegenheit, fehlende erwünschte Fotos nachzuliefern.

 

So gibt es Islandpferde für Andrea und Islandschafe für Angela.

Zum Schluss besuchten wir noch eine öffentliche Mineralwasserquelle. Aus diesem Hahn kommt tatsächlich frisches leicht warmes und leicht kohlensäurehaltiges Mineralwasser, welches stark mineralisiert ist.


Montag: Grüsse aus der Vergangenheit und dem Erdinnern

 

 

 

Zum Abschluss dieser Rundreise besuchten wir zum Nationalpark Thingvellir (UNESCO Weltkulturerbe), ein Gebiet, das historisch und geologisch interessant ist. Hier wurde nicht nur (Vor den Eigenossen auf dem Rütli) Islands Parlament begründet, sondern ist auch der Drift der Kontinentalplatten Amerikas und Eurasiens ist sichtbar.  Die Quintessenz ist also: Was trennt Europa und Amerika? Einige Gräben auf Island.(Zumindest solange sie in Amerika normale Präsidenten wählen.)

 

 

 

 

Anschliessend besuchten wir noch, vom schlechtesten Wetter der ganzen Reise begleitet, einen frischen noch noch dampfenden Lavakegel.

 

 

Langsam wieder trocken werden schreibe ich so meinen Letzten Tagesbericht in einem isländischen Hotel. Denn Morgen geht es wieder nach Hause.

Als Nachtrag habe ich hier noch  drei Bilder, welche mir eine nette Mittreisende in Verdankens werter Weise zur  Verfügung gestellt hat welche dem Lavastrom noch weiter nach oben gefolgt ist.


 

 

 

 

 

 

 

- Abreise im Hotel in Reykjavik um 04:00

- Ankunft Zuhause in Büsingen 15:00

 

Ja, neun Stunden Heimreisezeit ist eigentlich nicht lange von Reykjavik nach Büsingen. Das war aber nur möglich, weil ich wegen des Lokführerstreiks in Deutschland nach Zürich anstatt nach Frankfurt geflogen bin.