Für diesen Tag war ein Ausflug zum Cape Cross Seal Reserve angesagt. Der Weg dorthin führt dem Meer entlang durch die Wüste. Diese verändert wärend der Fahrt mehrmals die Farbe.
Das Cape Cross mit seiner Robbenkolonie setzt feinen Nasen etwas unter Stress. Wärend unseres Besuches waren die meisten erwachsenen Tiere im Meer auf der Jagt.
Und nun stand eine Bootstour ab Walfish Bay auf dem Programm. Auf dem Hinweg lief uns noch einer der hier sehr seltenen Personenzüge über den Weg.
Auf dem Schiff wurden wir von Pelikanen, Möven und Robben besucht.
Auch in der Walfish Bay gibt es Robbenkolonien. Diese auf der Sandbank zwischen Meer und Bucht lebenden Tiere haben von der Landseite weitgehend Ruhe.
Auf dem offenen Meer begleiteten uns mehrere Delfine, welche aber sehr schwierig zu fotografieren liessen.
Zum Schluss gab es sich noch einen Abstecher Richtung Hafen. Dieser lässt sich ja von der Landseite leider nicht mehr besuchen.
Wärend der ganzen Fahrt hin der Nebel zeitweise so tief, dass die Turmspitzen der Bohrschiffe darin verborgen blieben.
Nach einer Woche Aufenthalt bei meinem ehemaligen Berufskollegen Rolli und seiner reizenden Gattin Bärbel bin ich wieder auf die Farm Scharfeneck in Kalkveld zurückgekehrt. Ich bedanke mich hier noch einmal für den schönen Aufenthalt in euerm schönen Heim, mit der liebevollen Betreuung.
Die früh morgentliche Fahrt durch die Wüste war ein spezielles Erlebnis. Zwischendurch war der Nebel so dicht, dass wir nur noch langsam fahren konnten. Dafür wurden wir nachher durch die Sonne begrüsst.
Dieser Umzug war auch mit einem harten Klimawechsel verbunden. Nach Tagestemperaturen von gut 18° befinde ich mich nun in einer Gegend, wo im Moment eine Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 46° Celsius herrscht.
Es wird nichts so heiss gegessen, wie es gekocht wird. So hat sich mittlerweile auch die Hitzewelle wieder normalisiert. die Tagestemperaturen bewegen sich wieder um 35° Celsius.
Ich habe mich wieder in den Alltag mit den Projektteilnehmern integriert. Ich nahm jeden Morgen an den Sitzungen der Teamleiter von Daktari-Coachwork-Training teil. Dann verbrachte ich den Rest des Tages in der Werkstatt, wo ich weiterhin Gestelle von Schulmöbel grundierte, welche dann später als Sozialprojekt durch die Teilnehmer gestrichen und zusammengebaut werden.
Unlängst kam es zu einem Wetterphänomen welches ich in Europa noch nie erlebten. Eine Programteilnehmerin rief beim Abendessen plötzlich: "Es regnet!" Worauf unser Farmleiter sofort widersprach: Nein es regnet nicht, es tropft." Was war also geschehen. Man sah tatsächlich Regentropfen fallen. Man hörte diese auch in den Bäumen. Aber weder im Staub des naturbelassenen Hofplatzes, noch auf den Blechdächern der Farmgebäude war es nass. Das heisst die Regentropfen verdampften bevor sie den Untergrund netzen konnten.
Ob diese Wolken wohl, den hier immer erwünschten Regen bringen?
Zum nahen Abschluss meines Aufenthalts wohnte ich noch einmal der Fütterung der zahmen Geparden und des auf der Farm lebenden freilebenden Adlers bei.
Leider wurde die Farm auch noch von einem Fall von Wilderei betroffen. Farmmitarbeiter fanden eine tote Kudu Antilope welche in eine Schlingenfalle geraten war, sich anschliessend losgerissen hatte und dann auf der Flucht elendiglich zu Grunde gegangen ist.
Dank dessen das Tier kurz nach dem ableben gefunden wurde, kann das Fleisch und der Rest des Tieres noch verwendet werden. Auf der Farm erlegte Tiere werden komplett verwertet. Das Fleisch ernährt die Farmbewohner. Wobei Bäckchen und Zunge traditionellerweise den schwarzen Mittarbeitern gehören, welche diese als Delikatesse lieben. Die Felle werden verkauft und aus dem Horn entstehen Gebrauchs- und Kunstgegenstände.
Da die Air Namibia ihre Nachtflüge gestrichen hat, bin ich gezwungen am Tag mit Eurowings heimzufliegen. Daher übernachte ich in Windhoek. Die Fahrt nach Windhoek brachte wieder einige Wildsichtungen. Auch ein freilebender Gepard zeigte sich zum Abschied. Das Nachtessen genossen wir im einem der originellsten Lokal des südlichen Afrikas, Joes Beerhouse in Windhoek.
Ein langweiliger Tagesflug, der wegen einer beinahe durchgehender Wolkendecke keine Aussicht bot brachte mich nach Frankfurt. Scheinbar war aber einer meiner Mitreisenden nicht so langweilig, denn schon in Windhoek durchliefen wie unmittelbar vor dem Einsteigen noch einmal eine zusätzlichen Sicherheitskontrolle. In Frankfurt erwartete uns die Bundespolizei schon am Ausgang des Fingerdoks und wollte die Pässe sehen. Das Gepäck liess sich auch sehr viel Zeit, bis es bei der Ausgabe erschien. Ich schliesse daraus, dass jemand mit illegaler Ware an Bord war. Da sich sowohl Namibia wie auch Deutschland dafür interessierten, kommen für mich nur Rauschgift oder Gegenstände die dem Artenschutz unterliegen, in Frage.
Immerhin hat mir die Verspätung eine Auflösung der Zugsbindung meines Spartickets gebracht. Daher sitze ich nun in einem Zug bei dem ich einmal weniger umsteigen muss.
So komme ich eine Stunde später zu Hause an.
Dies dafür ohne weitere Verzögerungen.